Die Unterscheidung in verschiedene Konfliktarten, hilft die Ursachen und Dynamiken von Auseinandersetzungen besser zu verstehen. Diese Einteilung ermöglicht es, gezielte Strategien zur Konfliktlösung zu entwickeln und effektiv auf die zugrunde liegenden Probleme einzugehen. Durch das Erkennen der spezifischen Konfliktart kann man angemessener reagieren und nachhaltige Lösungen fördern.

ArtBeschreibung
Innere Konflikte

(1 Person) 
Der innere Konflikt betrifft den persönlichen Umgang mit Selbstzweifeln, Unsicherheit oder schwierigen Entscheidungen.
Eine Person befindet sich im Zwiespalt und hat mit sich zu kämpfen.  Die Person muss zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden, die:sie beide als gut einstuft, also zwischen zwei Chancen sie beide als schlecht einstuft, also zwei Übeln ihr sowohl etwas Gutes als auch etwas Schlechtes verheissen. 
Wichtig: Die Austragung innerer Konflikte festigt die Persönlichkeit.
Beziehungskonflikte
(Bis 3 Personen)          
Treten Menschen miteinander eine Beziehung ein, treffen immer unterschiedliche Wahrnehmungen, Einstellungen Gefühle und Verhaltensweisen aufeinander, wodurch gegensätzliche und miteinander nicht vereinbare Interessen entstehen:Ich möchte meine eigenen Interessen wahren.Ich möchte meine Persönlichkeit stärken.Ichmöchte die Beziehung zum Gegenüber nicht gefährden. Mit der Anzahl der Beteiligten ändern sich je Eigenart und die Dynamik eines Konflikts.
Paarkonflikte (zwei Personen beruflich wie privat)Die Spannungen entstehen zwischen nachfolgenden Bedürfnissen:
Nähe und Distanz: Wie viele Gemeinsamkeiten möchte ich und wie viel Eigenständigkeit will ich behalten?
Beständigkeit und Veränderung: Wie zufrieden bin ich mit dem erreichten und wie sehr suche ich nach neuem?Persönliche Abneigung: Wie gut kann ich das Gegenüber «riechen»?

Wichtig: Bei Paarkonflikten wird der eigentliche Konfliktgrund oft nicht angesprochen, um die Beziehung nicht zu gefährden. Der Konflikt wird auf einen weniger problematischen Konfliktgrund verlagert (Substitutionskonflikt)
Dreieckskonflikte (Drei Personen, drei Beziehungen)Die Anzeichen folgende:
Rivalität: In einem Zweierkonflikt wird versucht, den Dritten auf eine Seite zu ziehen.  Der Dritte bekommt mehr Zuwendung, weil jeder um dessen Gunst wirbt.
Delegation: In einem Zweierkonflikt wird nicht mehr miteinander kommuniziert. Stattdessen übernimmt eine Drittperson die Aufgabe des Übermittelt. Verschafft sich die Drittperson aus der Rolle einen Vorteil so gilt das Sprichwort «Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte».
Koalition: Zwei verbünden sich gegen einen Dritten. Diese Person fühlt sich ausgeschlossen und gegenüber den anderen unterlegt. Die Verbündeten hingegen fühlen sich momentan sehr gestärkt.
Gruppenkonflikte
(Mehr als 3 Personen)
Gruppenkonflikte (mehr als drei Personen) In Gruppen gesteht die Tendenz, die einzelnen Mitglieder gleichzustellen. Der schnellere wird gebremst und der langsamere motiviert, wodurch ein ähnliches Leistungsniveau erzielt werden kann. Die Mitglieder müssen sich der Gruppe zugehörig fühlen, diese als eine Einheit verstehen und die Rangordnung und ihren Rang kennen. Die Gruppe wird durch Rituale, Belohnung aber auch Bestrafung gefestigt.
Loyalitätskonflikte (Gruppenmitglied von aussen angegriffen) Die Gruppe verteidigt ein Gruppenmitglied, welches von aussen angegriffen wird, unabhängig davon, ob sie dessen Verhalten billigen, da die Einheit der Gruppe mehr zählt.
Integrations- oder Zugehörigkeitskonflikt (Aussenseiter oder neues Mitglied)Führungsperson vernachlässigen notwendige Integrationsaufgabe, Teammitglieder in die Gruppe zu integrieren, was allen Beteiligten viel Energie und (Lehr)geld abverlangt.
Untergruppenkonflikte (ab ca. 14 Mitglieder)Gruppen grösser 14 Mitglieder neigen dazu in Untergruppen zu zerfallen. Diese Untergruppen werden mit Argwohn beobachtet und als Bedrohung für die Gruppe als Ganzes gesehen da diese andre Gruppenmitglieder ausschliessen. 
Rangierungskonflikt (Gruppenbildung)Bei der Gruppenbildung wird die Rangordnung festgelegt, welche darüber bestimmt wer wie viel Einfluss auf die Meinungsbildung hat, wer die Gruppe leiten darf und wer unattraktivere Aufgaben machen muss. Die eigene Position in der Gruppe zu kennen, verleiht Sicherheit. Mit jedem neuen Gruppenmitglied brechen neue Rangierungskonflikte aus, welche die eigene Position in der Gruppe finden wollen.
Führungskonflikte (Zielerreichung der Gruppe)Die Gruppenleitung muss mit den Gruppenmitgliedern ein definiertes Ziel erreichen. Dank der Führung soll die Gruppenleistung verbessert und das Vertrauen innerhalb der Gruppe entwickelt werden. Wenn die Gruppenleistung diese Ansprüche nicht erfüllt, besteht ein Führungskonflikt.
Normierungskonflikte (Normen, Regeln, Gebote)In Gruppen gibt es Normen, die eingehalten werden müssen. Als offizielle Normen gelten schriftlich festgehaltene Verhaltensregeln, Gebote und Verbote und als inoffizielle Normen die unausgesprochenen Spielregeln. Normierungskonflikte treten dann auf wenn ein Gruppenmitglied gegen die Normen verstösst.
RollenkonflikteAn jede Rolle sind bestimmte Erwartungshaltungen geknüpft, wie sich der Rollenträger verhalten sollte. Ein Rollenkonflikt tritt dann auf, wenn der Rollenträger nicht allen Erwartungshaltungen gerecht wird. Wichtig: Jede Rollenveränderung birgt grundsätzlich eine Konfliktsituation und bedarf deshalb der sorgfältigen Klärung.
ZielkonflikteIm persönlichen sind Zielkonflikte innere Konflikte. In Organisationen entstehen Zielkonflikte dann, wenn mit einer Sache / Vorhaben widersprüchliche Ziele erreicht werden.
Verteilungskonflikte
(Macht- oder Rangkonflikte)
Wo Ressourcen knapp (personelle Ressourcen, Geld, Raum, Zeit, Rechte) entstehen Verteilungskonflikte, denn die Konfliktparteien wollen dasselbe gleichzeitig haben und sind uneinig darüber wem was zusteht.
VerteilungskonflikteOrganisationskonflikte entstehen zwischen Organisationseinheiten aufgrund von Konfrontationen (Einzelpersonen, Gruppen, Abteilungen, Standorten). Insbesondre wenn Einheiten im Wettbewerb stehen, verschiedenartige Aufgaben erfüllen oder unterschiedliche Interessen verfolgen kommt es zu Spannungen.Abteilungskonflikt: Abteilungen verfolgen entgegengesetzte Interessen.Herrschaftskonflikte: Als unterschiedlich oder ungerecht festgelegte AKV
WertekonflikteWerte sind die Grundlegenden Überzeugungen, Prinzipien, Tugenden, Einstellungen und Verhaltensgebote auf deren das menschliche Handeln und Zusammenleben beruht. Je entscheidender eine Person oder Gruppe einen Wert vertritt, desto härter wird bekämpft, wer einen gegenteiligen Wert hat.